Was ist ADHS?

Ihr aber seht und sagt: „Warum?“
Aber ich träume und sage: „Warum nicht?“

-Georg Bernhard Shaw

ADHS ist eine anhaltende Verhaltensstörung, die im diagnostischen und statistischen Handbuch der psychischen Störungen des American Psychiatric Associations, 4th Ed. (DSM-IV) bzw. in der internationalen Klassifizierung der Krankheiten der Weltgesundheitsorganisation (ICD-10) definiert wird.
Sie betrifft weltweit sowohl ca. 5% der Kinder als auch zwischen 30 und 70% der Erwachsenen, die als Kinder davon beeinträchtigt waren. Der Erwachsene hat gelernt damit umzugehen. Es gibt heutzutage nicht mehr ADHS-Kinder als früher – nur fallen die Kinder in der gegenwärtigen Umwelt- und Schulsituationen mehr auf.

Kennzeichen

Durch folgende Verhaltensweisen ist ADHS gekennzeichnet:

ein hohes Niveau an Aktivität und Impulsivität mit extremen Emotionen
Beeinträchtigungen der Konzentration und der Aufmerksamkeit,
impulsives und unüberlegtes Handeln sowie
körperliche Unruhe und einen ausgeprägten Bewegungsdrang bemerkbar.

Von den Eltern wird oft folgendes beschrieben:

„Unser Kind kann absolut nicht stillsitzen, redet immer dazwischen und scheint nur selten wirklich zuzuhören. Es will ständig seinen Kopf durchsetzen, tanzt beim Spiel oft aus der Reihe und geht mit anderen Kindern öfter rücksichtslos oder sogar recht brutal um.“

Die Forschung

Trotz intensiver Forschung sind die Ursachen von ADHS nach wie vor nicht geklärt. Nach dem derzeitigen Wissensstand handelt es sich um ein multifaktorielles Geschehen. Das bedeutet, bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von ADHS spielen einerseits verschiedene neurobiologische Ursachen, andererseits aber auch psychosoziale Einflüsse wie ungünstige Bedingungen in der Familie oder der Schule eine Rolle. Da nicht selten auch andere Familienmitglieder ähnliche Auffälligkeiten zeigen, scheint es zudem eine gewisse erbliche Veranlagung zu geben. Wie dieses komplexe Zusammenwirken von unterschiedlichen Faktoren genau funktioniert, ist noch nicht bekannt.

Therapie

  • Ergotherapie mit Sensorischer Integrationstherapie
  • Verhaltenstherapie
  • Entspannungstechniken
  • Musiktherapie
  • Psychomotorik
  • Hippotherapie
  • Medikamentöse Behandlung
Wichtig ist, Kinder während der Behandlung genau zu beobachten, um Veränderungen
Fest zu stellen. Ob positive oder negativ, diese Veränderungen können sofort in die Therapie einfließen. Während und nach Ablauf der Therapie mit den behandelnden
Ärzten und Therapeuten über Positives oder Negatives sprechen, um auch Veränderungen
in den Therapieplänen vornehmen zu können. Es gibt viele Spekulationen und eine Menge an Artikel und Bücher zum Thema Hyperaktivität. Manche behaupten, das ADHS durch Erziehungsfehler und mangelnde Konsequenz der Eltern entsteht. Eines steht fest, es ist ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren, diese von Ärzten und Psychologen eindeutig diagnostiziert werden können. Ich möchte in diesem Artikel nicht näher auf die Diagnostik eingehen, sondern nur Informationen bereitstellen.
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